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Sprachgefühl
Diese intuitive Superkraft haben nicht nur Deutschlehrer...

das Sprachgefühl, die Sprachgefühle
[ˈʃpʁaːxɡəˌfyːl]
Ein intuitives Verständnis und Gespür für eine Sprache – wenn deine Bauchstimme besser Deutsch spricht als dein Kopf.
→ Bedeutung
Die intuitive Fähigkeit von Muttersprachlern, zu erkennen, was in ihrer Sprache natürlich und idiomatisch klingt, ohne bewusst Grammatikregeln anwenden zu müssen. Es ist unser eingebauter Sprachdetektor, der "Das klingt komisch" sagt, bevor unser Verstand überhaupt mitdenken kann.
→ In Kontext
"Ihr Sprachgefühl sagte ihr sofort, dass 'Ich bin geworden krank' falsch klingt."
Selbst ohne Grammatikstunde wissen wir: Das geht gar nicht."Sein Sprachgefühl war so fein entwickelt, dass er Übersetzungsfehler roch wie schlechten Fisch."
Manche Menschen haben einfach Superkräfte – sprachliche halt."Mit Sprachgefühl merkst du sofort: 'Das macht Sinn' ist eingedeutscht."
Sorry, Anglizismen-Polizei ist unterwegs!
※ Wusstest du schon?
Sprachgefühl entwickelt sich hauptsächlich in den ersten Lebensjahren durch massiven Sprachinput. Interessant: Auch Deutsche, die perfekt Englisch sprechen, haben oft kein natives Sprachgefühl für diese Sprache. Sprachwissenschaftler diskutieren noch, ob Sprachgefühl rein erlernt ist oder teilweise angeboren. In anderen Sprachen gibt es übrigens keine direkte Übersetzung – wieder mal typisch deutsch, für etwas so Präzises einen Begriff zu haben!
☆ Wortwitz
"Mein Sprachgefühl sagt mir, dass ich zu viele Fremdwörter verwende." "Wie kommst du darauf?" "Intuition."
✎ Deine Meinung ist gefragt!
Wann hat dich dein Sprachgefühl das letzte Mal vor einem peinlichen Sprachfehler bewahrt? Antworte einfach auf diese Mail oder besuche worttag.de – wir lesen alles und freuen uns auf deine Sprachgeschichten!