das Fernweh (kein Plural - zum Glück, einer reicht)
[ˈfɛʁnveː]

Das ist das Gefühl, wenn dein Instagram-Feed ausschließlich aus Reisebloggern besteht und du dabei physisch spürst, wie deine Seele versucht, durch den Bildschirm zu kriechen.

→ Bedeutung

Die schmerzhafte, romantische Sehnsucht nach fernen, unbekannten Orten und Erlebnissen. Es ist mehr als Reiselust - es ist die melancholische Sehnsucht nach dem Unbekannten, gepaart mit dem Gefühl, dass da draußen ein Leben wartet, das man noch nicht gelebt hat. Fernweh tut weh, aber auf die schönste Art.

→ In Kontext

1. "Mein Fernweh ist so stark, dass ich beim Blick auf Flugpreise körperliche Schmerzen verspüre."
   Classic Montagmorgen-Symptom nach zu viel Zeit auf Reiseblogs.
   

2. "Lisa hat chronisches Fernweh - sie sammelt bereits Prospekte für Länder, die noch gar nicht entdeckt wurden."
   Gibt es in jeder Freundesgruppe, meist die Person mit 47 Pinterest-Boards namens "Traumziele".
   

3. "Sein Fernweh war so heftig, dass er spontan Mongolisch lernte, nur für den Fall."
   Wenn die Sehnsucht praktische Formen annimmt - respekt!

※ Wusstest du schon?

Fernweh ist das emotionale Gegenstück zu "Heimweh" und wurde erst im 19. Jahrhundert geprägt, als Reisen für normale Menschen überhaupt möglich wurde. Interessant: Während fast alle Sprachen ein Wort für Heimweh haben, ist Fernweh ziemlich einzigartig deutsch. Die Engländer versuchen es mit "wanderlust", aber das klingt eher nach "Ich gehe mal spazieren" als nach "Meine Seele brennt für Tibet". Typisch für uns Deutsche: Wir haben ein Wort für den Schmerz, den andere Kulturen einfach ignorieren.

☆ Wortwitz

Was ist der Unterschied zwischen Fernweh und einem leeren Bankkonto? Das Fernweh tut länger weh, aber wenigstens träumt man dabei schön!

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